Das CT71 sieht aus wie ein Zirkel oder eine Pinzette, ist auch so groß oder klein, aus einem Kunststoff, der zumindest haptisch Vertrauen erweckt.
Die Zirkelschenkel werden durch Magnetkraft gespreizt. Wer ein wenig das Essen mit Stäbchen geübt hat, kommt damit ganz gut zurecht.
Die wechselbaren Spitzen sind als vergoldete Messkontakte ausgebildet.
Im drehbaren Kopf, der so groß ist wie das letzte Glied des kleinen Fingers, sitzt ein beleuchtetes OLED-Display. Durch Druck auf den Kopf springt ein Autorange-Multimeter an. Es ist dazu gedacht, SMD-Bauteile
solo oder auf dem Board verlötet zu identifizieren bzw. zu prüfen: L, C, R und Spannungen kann das Teilchen messen, Dioden auch. An Bord ein Funktionsgenerator 1 kHz - 20 MHz . Zwei Li-Akkus sind in den Schenkeln
des Zirkels versteckt, zum Laden wird ein Adapter mit USB-C mitgeliefert.... bei uns noch selten.
Hab damit ein bisschen an einer Platine rumgespielt. Es geht, und zwar mit erstaunlicher Präzision: 1% für U und R, 5% für C (L habe ich nicht gemessen). Ab 100 kOhm wird aus dem Messen eher Schätzen, nun ja. LEDs brachte es zum Leuchten, die angezeigte Spannung etwas höher als die Theorie es sagt (rote LED zeigt 1,89V an), allerdings haben sie recht **** geleuchtet. Da ist der Prüfstrom vielleicht etwas hoch.
Für Bauteile < 805 sind die Spitzen dann allerdings schon ein bisschen grob. 603 geht so gerade noch. Für ICs mit pitch 0,635 mm wären mir die Spitzen zu grob. Aber es wird ein zweites Spitzenpaar mitgeliefert, das kann man sich notfalls zurecht feilen - dann ist halt das Gold ab.
Die Bedienungsanleitung, nun ja, die muss man sich im Internet selber suchen. Immerhin, es gibt sie. Eine Rechnung wurde nicht mitgeliefert.
Qualität: ok
Preis/Leistung: angenehm